Rückblick auf die Red Hat Partner Conference in Prag

Alle zwei Jahre veranstaltet der weltgrösste Hersteller von Open Source Lösungen, Red Hat, eine Konferenz ausschliesslich zur Pflege und Zelebrierung des Partner-Ökosystems. Nebst zahlreichen Besuchern aus allen Teilen Europas, des Mittleren Ostens und Afrikas, war auch dieses Jahr eine Delegation von Puzzlern vor Ort.

Das Puzzle Team, bestehend aus Anna Pfeifhofer (Project Manager, Head of Business Division Basel), Andreas Nowak (System Technician) und Christian Gafner (Backoffice-Assistant, Inside Sales), reiste im Juni in die atemberaubende böhmische Hauptstadt Prag, um sich von zahlreichen Breakout Sessions, Hands-On Labs und Keynotes begeistern zu lassen.

Die nachfolgenden Abschnitte beschreiben die unterschiedlichen Erlebnisse der Puzzler.

Anna Pfeifhofer

Wir besuchten gleich zu Beginn einen der bestbesuchten Talks: «The OpenShift Experience». Es wurden verschiedene OpenShift Use Cases vorgestellt und wir erhielten einen Einblick in die OpenShift Architektur. Der Speech wurde mit einer Demo abgeschlossen. Weiter ging es mit dem Talk über OpenShift Proof of Concepts (PoC). OpenShift 4 stand bei vielen interessanten Talks im Vordergrund und vermittelten einen guten Eindruck, was alles von der neuen Version erwartet werden darf. Zudem besuchte ich zwei spannende Labs: „Experience managed Red Hat OpenShift on Azure“ und „Middleware Automation“.

Eines der Highlights für mich war die Keynote Session von Margaret Dawson, Vice President Portfolio Product Marketing (Red Hat). Das die digitale Transformation nicht mehr länger eine Option, sondern ein Muss ist, ist uns allen klar. Aber dass immer doch Hälfte aller IT Projekte verzögert oder nicht zu Ende geführt werden, ist sehr erschreckend. Technologie alleine hilft nicht die digitale Transformation voranzutreiben, es braucht die Menschen, welche dahinter stehen. Um in der IT Welt erfolgreich zu sein, steht immer noch die Kommunikation zwischen den Menschen im Vordergrund. Das geht leider oft vergessen.

Ganz im Sinne von Margaret Dawson trafen wir uns mit allen anderen Schweizer Red Hat Partnern in der Villa Richter für ein gemütliches Abendessen mit toller Aussicht auf Prag. Der interessante Austausch mit anderen Partnern und Red Hat Kollegen war sehr wertvoll.

Andreas Nowak

Es gab im Grund vier Arten von Sessions: Die Breakouts und die Keynotes, welche frei zugänglich waren sowie die Labs und Exams, für welche man sich bereits im Vorfeld anmelden musste. Bereits bei unserer Anmeldung Mitte Mai waren viele Labs und Exams ausgebucht und ich stand bei zwei Sessions auf der „Waitinglist“. Nichtsdestotrotz hatte ich Glück und konnte doch noch an diesen Sessions teilnehmen. Lesson learned – beim nächsten Mal früher anmelden!

Das Programm hat sehr viel geboten, so dass es nicht immer einfach war, sich für eine Session zu entscheiden.

 

Die Breakouts haben dem Publikum einen Einblick in die neuen Produkte wie RHEL 8 und OpenShift 4 verschafft. Diese gingen zwar technisch nicht beachtlich in die Tiefe, jedoch wurde dies in der anschliessenden Feedback- und Fragerunde ermöglicht. Ausserdem wurde über Hybrid Cloud Ansätze berichtet und wie Red Hat seinen Kunden ermöglicht, ihre aktuelle Infrastruktur in die Hybrid Cloud zu migrieren. Im Thema Ansible wurde auf die Problematik mit „unmaintained Modules“ eingegangen. Diesbezüglich werden „enterprise maintained modules“ angeboten, welche garantiert supported und weiterentwickelt werden. Bei OpenShift 4 geht man weg von der Verwaltung via Ansible und hin zur Verwaltung via Operator.

Zu guter Letzt gab es spannende Talks über Open Source, wo Red Hat aktuell über eine Million Projekte maintained. Beim Vergleich zwischen Community Versions und den Enterprise Versions, welche man mit Subscriptions erhält, wurde auf die Vorteile einer Subscription inkl. Support eingegangen. Zudem wurden die Kosten der Produkte bei vielen Punkten (Installation, LifeCycle, etc) mit und ohne Subscription verglichen.

Die Keynote Sessions fingen jeweils in der grossen „Forum Hall“ statt. Am meisten inspiriert hat mich der Talk von Lars Herrmann über „Bold Goals for Tomorrow“. Er thematisierte die Entwicklung von dem ersten RHEL 2.1 („We couldn’t call it 1.0, because it was too good for 1.0“) bis hin zu heutigen Hybrid Could Lösungen mit OpenShift. Die letzten Keynote Sessions bestanden aus Awards der Partner, einer Tanzdarbietung und dem spannenden Vortrag von Chad E. Foster mit dem Titel „Blind Ambitions“. Die Labs bestanden aus meist zweistündigen Sessions, wo Wissen HandsOn vermittelt wurde. Dabei durften die Besucher Ansible Playbooks erstellen, welche recht simpel aufgebaut waren.

Christian Gafner

Die ersten Breakouts begannen am frühen Nachmittag um 14.00 Uhr und dauerten jeweils um die 30 Minuten. Es fanden bis zu fünf Breakouts zeitgleich statt. So wurde einem laufend die „Qual der Wahl“ gelassen und es mussten Prioritäten gesetzt werden, welchen Talk man nun besuchen wollte und welcher aussen vor blieb. Ungeachtet von Qualifikationen und Hintergründen wurde es also den Besuchern überlassen, sich für ein Thema zu entscheiden. Das resultierte schlussendlich dann darin, dass die Partner Conference für jeden Besucher etwas anderes bereithielt und auch jeder Besucher mit unterschiedlichen Learnings nach Hause ging. Mir persönlich gefiel das sehr gut. Nicht jeder interessiert sich für alle Seiten eines ganzen Spektrums. So kann man sagen, dass die Konferenz sehr gut auf die individuellen Bedürfnisse der Besucher angepasst war.

Mich interessierte vor allem, was Red Hat zur Zeit in Sachen Partner Enablement realisiert – welche Ausbildungsunterlagen, Hilfsmittel, Tipps & Tricks es gibt, um sich das Portfolio, die Mentalität sowie das Angebot von Red Hat näher bringen zu können. So besuchte ich überwiegend Breakout Sessions die Sales affine Themen wie z.B. “Realizing the full potential of being a Red Hat Partner”, “Leverage the Partner Enablement offerings of Red Hat” oder “The value of a Red Hat Enterprise Linux Subscription explained” behandelten. Dies vor allem um mein bereits existierendes Wissen abzugleichen und gleichzeitig mehr über die bestehenden Möglichkeiten zur Bildung von Wissen zu erfahren. Die Kürze der Breakout Sessions trugen vehement dazu bei, dass Informationen verständlich, kurz und knackig verpackt an den Zuschauer herangetragen wurden. Fragerunden am Ende jedes Talk ermöglichten tiefergreifende Fragen und Anmerkungen zu klären.

Spannend (und zugleich pompös) waren die Keynotes, die auf der grossen Bühne im Konferenzzentrum stattfanden. Wie Anna und Andreas bereits erwähnten, waren die Keynotes oft inspirierender Natur und wurden rhetorisch meisterhaft vorgetragen. Ich persönlich fand ebenfalls die Beiträge von Chad E. Foster und Margaret Dawson am faszinierendsten. Arun Oberoi, Executive Vice President, Global Sales and Services von Red Hat, touchierte in seiner Keynote von Customer centric growth sogar kurz den „blauen Elefanten“ im Raum – also die Akquisition von Red Hat durch IBM. Viel sagte er dazu jedoch nicht. Lediglich betonte er, dass sich Red Hat und IBM nicht fusionieren werden. Also ganz im Sinne von: „Never touch a running system“.

Mit Abstand am Besten fand ich aber die Gespräche, die verteilt über die ganzen drei Tage hinweg zwischen Partnern, Distributoren und Red Hat stattfanden. Es tat gut, mal physisch mit all den Leuten zu sprechen, sich ein Bild vom Gegenüber machen zu können, sodass man das nächste Mal mehr als nur eine Stimme am Telefon hat. In diesem Sinne stimme ich dem Motto von Red Hat voll und ganz zu: „Stronger together“.
Wir sind gespannt was da alles noch kommt.

Zieht man ein Fazit aus den drei Konferenztagen in Prag, kann durchaus gesagt werden: Die Red Hat Partner Conference in Prag war ein tolles Erlebnis. Jeder von uns ging mit seinen eigenen Learnings, seinen eigenen Auffassungen und Gedanken nach Hause. Es überrascht nicht, dass es oftmals genau diese Eindrücke sind, die dann später zur Bildung einer Idee beitragen. Inspiration ist wichtig, in allen Apekten des Lebens – es ist unser Treibstoff, der uns stetig weiter trägt und Möglichkeiten erschafft, von denen wir nie zu träumen gewagt hätten.

Anna Pfeifhofer, Andreas Nowak & Christian Gafner

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