Vier Puzzler nehmen am 22. März 2012 an der Red Hat Open Cloud Tour im The Dolder Grand in Zürich teil. Hier unsere Erfahrungen und die wichtigsten Aussagen des Tages.
Aus verschiedenen geografischen Richtungen sind am 22. März 2012 am Morgen früh die vier Puzzler Jürg Gerber, Peter Mumenthaler (beide von Bern her), Philipp Gassmann (Uerkheim, AG) und Mark Waber (Jona) Richtung Zürich unterwegs. Das Ziel: Die Red Hat Open Cloud Tour 2012 im The Dolder Grand. Pünktlich treffen wir im Dolder ein und tauschen uns anschliessend bei Kaffee, Gipfeli und süssen Köstlichkeiten mit anderen Teilnehmern aus. Zahlreiche Interessierte sind der Einladung von Red Hat gefolgt. Wir schätzen die Anzahl der anwesenden Personen auf 150 bis 200.
Der Red Hat Stack: Open Source und kein Vendor-Lock-in
Gleich zu Beginn wird durch Léonard Bodmer, Country Manager Red Hat Schweiz, der gesamte Red Hat Stack vorgestellt. Dieser deckt von Cloud mit OpenShift (PaaS) sowie CloudForms (IaaS) über Middleware (JBoss), Betriebssystem (RHEL) und Virtualisierung (RHEV) ein unglaubliches Spektrum ab. Und das alles Open Source und ohne Vendor-Lock-in! Der Kunde hat auf jedem Layer dank offenen Standards die Wahl, ob er Red Hat Produkte oder etwas anderes einsetzen möchte.
Der Nutzen der Cloud und Cloud Strategien
Nachdem grundsätzliche Fragen nach dem Nutzen von Clouds beantwortet wurden, u.a.
- schnelleres Zur-Verfügung-Stellen von neuer Infrastruktur
- Kosten fallen nur für effektiv verwendete Infrastruktur an
- Skalierung und Elastizität, d.h. Infrastruktur wächst quasi automatisch mit dem Bedarf (insbesondere gültig für Public Clouds)
- Verwendung der Infrastruktur auch für kürzere Zeiten möglich (im Vergleich zu einem traditionellen Outsourcing)
stellt Scott Crenshaw, Vice President Cloud Computing bei Red Hat, drei Strategien vor, eine eigene Cloud zu bauen.
- From scratch. Die gesamte Infrastruktur wird als Cloud neu aufgebaut. In der Praxis ist diese Variante aus Kosten- und Betriebsgründen in vielen Fällen nicht praktikabel. Am ehesten kommt eine solche Lösung noch für einen Service Provider in Frage.
- Add a cloud silo. Diese Variante schlagen insbesondere namhafte Mitbewerber von Red Hat vor. Der Nutzen einer solchen Variante liegt gemäss Red Hat insbesondere beim Lieferanten selbst.
- Build an open, hybrid cloud out of all your resources (evolutionary approach). D.h. mit einer offenen Cloud Architektur werden bestehende physische sowie virtuelle Infrastrukturen und vielleicht sogar Public Clouds schrittweise vereint und harmonisiert. That’s the Red Hat Way.
Unter dem Begriff “hybrid” versteht Red Hat im Zusammenhang mit Cloud Computing die „Kompatibilität“ von private und public Clouds und die Möglichkeit, Applikationen quasi transparent zu verschieben. Möglich wird dies unter anderen mit dem Apache Projekt Deltacloud, welches unterschiedliche Cloud Provider abstrahiert.
CloudForms, Swisscom Case und Red Hat Storage
Ein weiteres Highlight des Tages ist die Vorstellung von CloudForms, dem IaaS Angebot von Red Hat. CloudForms ermöglicht ein Self-Servicing der internen Infrastruktur bis hin zu Public Clouds. Integriert ist auch ein Application Catalog. Vielleicht könnte dies für die Puzzle-interne Infrastruktur interessant sein.
Nach dem fabelhaften Lunch und interessanten Gesprächen mit anderen Teilnehmern haben wir die Möglichkeit, das Dolder Grand, welches wir noch nicht kannten, kennenzulernen. Am Nachmittag geht es mit Breakout Sessions zu intelligenter Applikationsinfrastruktur und Best Practices und Tipps beim Bau von offenen Clouds weiter.
Beim eindrücklichen Kundencase von Swisscom erhalten wir einen Einblick in deren Cloud Angebot. Gemäss Swisscom scheint der Verkauf von einzelnen virtuellen Servern vorbei zu sein. Das Gros der Kunden interessiert sich heute für die Verwendung von Ressourcen.
Nun neigt sich der Nachmittag langsam dem Ende entgegen. Die wichtigsten Aussagen:
- PaaS wird Entwicklung beschleunigen und verbilligen (es kann schneller und einfacher experimentiert werden)
- SaaS-ISVs haben dank den neuen Cloud Technologien grosse Chancen auf Erfolg (falls natürlich das Angebot auf eine entsprechende Nachfrage im Markt trifft)
- Die Kosten von RHEV im Vergleich zum grössten Mitbewerber sind deutlich tiefer (um Faktoren!)
Zu guter Letzt wird uns noch Red Hat Storage vorgestellt. Ein Software-getriebener Ansatz für die Bereitstellung von Storage. Die Lösung funktioniert mittels Standard-Hardware, welche mit GlusterFS, resp. eben der Red Hat Storage Lösung betrieben wird (Gluster ist eine Akquisition von Red Hat und verfügt bereits über eine beeindruckende Kundenreferenzliste). Gerade für das explodierende Wachstum an unstrukturierten Daten wie Bildern oder Dateien dürfte das eine sehr interessante Alternative darstellen. Natürlich ist auch Red Hat Storage Open Source.
Ein sehr interessanter Tag geht nun zu Ende und die vier Puzzler machen sich mit vielen Eindrücken auf den Nachhauseweg. Ein rundum gelungener Anlass! Vielen Dank.