JAX 2011 Erfahrungsbericht

Jedes Jahr nehmen einige Puzzler an der JAX teil. Brigitte Hulliger war im 2011 zum ersten Mal dabei und erzählt uns von ihren Eindrücken und Highlights.

Vor der eigentlichen Konferenz besuchte ich den Agile Day. “10 Jahre agiles Manifest” war der Aufhänger von Jutta Ecksteins Vortrag. Sie erzählte über die Entwicklung von agilen Methoden in den letzten 10 Jahren. Ihr Fazit: “Leider braucht es heute immer noch viel Überzeugungskraft, warum ein agiles Vorgehen oft geeigneter ist als ein Wasserfallmodell”. Einige Argumente für Agilität hat Mirko Novakovic in seinem Business Case vorgestellt. So kann zum Beispiel mit dem agilen Vorgehen ein Produkt früher live gehen. Anhand eines Beispielprojekts berechnete er dazu finanzielle Kennzahlen und
stellte diese dem Wasserfall Vorgehen gegenüber. Als krönender Abschluss des Tages erzählte Roman Pichler von Fallen für Product Owner und verriet Tricks, wie diese umgangen werden können. Für Interessierte: Er hat den Inhalt seiner Präsentation auch in seinem Blog festgehalten – sehr empfehlenswert.

Mein persönliches Highlight: Gamification

Mit dem Start der eigentlichen Konferenz stand auch gleich mein persönliches Highlight auf dem Programm: Die Session über “Gamification”, gehalten von Ted Neward. Unter Gamification versteht man den Gebrauch von Spiel-Mechanismen in Applikationen, die nicht fürs Gaming gedacht sind. Klassisches Beispiel hierfür ist das Game “Farmville” auf Facebook. Besucher solcher Applikationen werden mit (mehr oder weniger sinnlosen) Awards bei der Stange gehalten. Ziel ist es, die “Kundschaft” möglichst lange zu halten oder möglichst bald wieder zu sehen. Nebst der interessanten Thematik hat Ted Neward auch den Talk absolut genial gehalten. Ein weiteres Highlight dieses Tages war die Session von Heiko Seeberger, der eine Einführung in das Framework Lift gegeben
hat – anhand einer Twitter-Like Applikation.

Theater und Philosophie an der JAX

Der Mittwoch hat früh angefangen und lange gedauert. Die Sessions waren sehr vielseitig. Angefangen mit Big Data von Pavlo Baron, über Java Applikationen in der Cloud bis hin zu einem neuen Vorgehensmodell in der agilen Welt – Kanban. Letzteres war dann auch etwas spezieller vorgetragen – in Theaterform. Gegen Abend konnten wir dann noch mit Stefan Tilkov über die Frage philosophieren, ob die Programmiersprache eine zentrale Architekturentscheidung oder ein unwichtiges Detail ist. Zum Abschluss des Tages begeisterte Christian Heilmann mit seiner Keynote zu HTML5 den gefüllten Kongresssaal.

Qualitätssicherung mit Opensource zum Abschluss

Der Donnerstag war für die meisten von uns auch der letzte Tag. Nach der Session über die Entwicklung von JavaScript bedeutete ein Talk über verschiedene Opensource Tools zur Qualitätssicherung für mich den Abschluss der JAX 2011.

Der Name JAX wird dem Inhalt der Konferenz eigentlich nicht gerecht. Die Sessions sind sehr viel mehr als einfach Java, Apache und XML. Altbewährte Technologien und Vorgehensmodelle finden dabei ebenso ihren Platz wie Neues und Zukünftiges. Die JAX bietet auch die Möglichkeit, sich ausserhalb der Sessions zu informieren, unterhalten und Kontakte zu pflegen. Alles in allem eine sehr interessante Erfahrung, an der ich gerne wieder teilnehmen möchte.

Kommentare sind geschlossen.